Virtuelle Entdeckungsreisen

Im Bluehouse entsteht eine Ausstellung zum Erleben und Mitmachen

Der Baubeginn für Helgolands neue Attraktion steht kurz bevor: Bald starten die ersten Arbeiten an dem BLUEHOUSE HELGOLAND. In Zukunft sollen Besucherinnen und Besucher dann eine einzigartige Ausstellung erleben können, die von der Geschichte der Nordsee bis zur Zukunft der Meeresforschung reicht. Im Mittelpunkt steht unter anderem ein 80.000-Liter-Aquarium, das die Unterwasserwelt Helgolands zeigt. Finanziert wird das Projekt mit rund 20 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Schleswig-Holstein und die Gemeinde Helgoland. Die Konzeption der Ausstellung wurde vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) realisiert, das auch für den Betrieb des Hauses verantwortlich ist.

Was erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Helgoland? Welche Tiere und Pflanzen leben in den Gewässern rund um die Insel? Wie hat sich die Nordsee im Laufe der Zeit verändert? Und wie wird sich der Klimawandel direkt vor unserer Haustür in Zukunft auswirken? Dies sind nur einige der Fragen, auf die das BLUEHOUSE HELGOLAND den Besucherinnen und Besuchern in einer interaktiven Ausstellung Antworten geben soll. Ein umfangreiches Angebot an Exponaten wird auf rund 600 Quadratmetern zum Mitmachen, Entdecken und spielerischem Lernen einladen. Das BLUEHOUSE HELGOLAND wird durch die Kombination haptischer und virtueller Inhalte einen ganz neuen Einblick in die Welt der Nordsee und ihrer Erforschung ermöglichen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts haben zusammen mit der Gemeinde Helgoland und der Agentur „studio klv“ das inhaltliche Konzept der Ausstellung entwickelt. Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den extremen Lebensräumen der Polarregionen und Ozeane – von der Atmosphäre bis zum Grund der Meere. An den Standorten Helgoland und Sylt erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts die Nordsee und ihre Küsten. Die ausgezeichnete wissenschaftliche Infrastruktur auf den Inseln wird dabei von Forschenden weltweit genutzt und dient als Fundament für ihre Projekte.

Das BLUEHOUSE HELGOLAND wird zukünftig vom Alfred-Wegener-Institut, unterstützt durch die Gemeinde Helgoland betrieben. Bis es so weit ist, haben alle Beteiligten allerdings noch einiges an Arbeit vor sich: Die geplante Ausstellung ersetzt an gleicher Stelle das Aquarium Helgoland. Der Baubeginn wird mit dem Abriss des alten Gebäudes starten.

Das Ausstellungskonzept steht bereits: Der Rundgang führt durch vier Themen und startet in dem Bereich „Die Nordsee entsteht“ mit einem Überraschungseffekt: Die Besucherinnen und Besucher werden in die Zeit vor 8000 Jahren versetzt und befinden sich zunächst auf dem Trockenen. Im Bereich „Unter Wasser entdecken“ zeigt ein riesiges Aquarium mit rund 80.000 Litern die Unterwasserwelt vor Helgoland. Eine Etage höher führt die Reise in den Bereich „Forschen im Felswatt“. In einer Licht- und Filminszenierung werden hier Ebbe und Flut simuliert und das einzigartige Helgoländer Felswatt erlebbar gemacht. An zahlreichen interaktiven Exponaten können die Besucher zudem selbst experimentieren. Anschließend zeigt der Bereich „Die Zukunft erkennen“, wie Forschungseinrichtungen gemeinsam nach Lösungen für die Probleme des Klimawandels suchen. Ausstellungssprache ist neben Deutsch und Englisch auch die Inselsprache Halunder.

Das BLUEHOUSE HELGOLAND wird sich von außen kaum vom alten Aquariumsbau unterschieden, denn es bildet mit dem benachbarten Forschungsgebäude ein architektonisches Ensemble, das unter Denkmalschutz steht. Neu hinzu kommt jedoch ein bläulich schimmernder Glasbau, der die aktuell etwa 20 Meter große Lücke zwischen dem früheren Aquarium und dem Forschungstrakt schließt. Damit wird auch optisch die Ausstellung mit der Forschungstätigkeit eng verknüpft. In diesem neuen Gebäudekomplex wird auch das Schülerlabor OPENSEA des Alfred-Wegener-Instituts eine neue Heimat finden, das sich aktuell noch im Helgoländer Oberland befindet. Finanziert wird das rund 20 Millionen Euro teure Projekt durch den Bund, das Land Schleswig-Holstein und die Gemeinde Helgoland.

Aktuelles von der Baustelle

Momentan wird die Baugrube mit dem Pfahlbau vorbereitet, als nächster Schritt erfolgt der Abriss der beiden Untergeschosse. Im Zuge der anstehenden Arbeiten werden immer wieder Sondierungen des Baugrundes vorgenommen um Munitionsfreiheit weiterhin sicher zu stellen. 

Die Baustelle braucht mehr Platz, daher wird der Bauplatz in Absprache mit der Gemeinde Helgoland auf den Fahrweg erweitert. Ein Plan zur Wegeführung ist hier zu finden.

Ansprechpartner

Projektleitung:
 Dr. Eva-Maria Brodte / Dr. Matthias Strasser

Bauleitung:
Marion Krüger

Wissenschaftliche Leitung:
Dr. Eva-Maria Brodte

Projektteam Wissenschaft:
Prof. Dr. Maarten Boersma
Prof. Dr. Philipp Fischer
Dr. Gunnar Gerdts
Prof. em. Dr. Peter Lemke
Dr. Cedric Meunier
Dr. Bernadette Pogoda
Dr. Antje Wichels
Prof. Karen Wiltshire

Schülerlabor:
Dr. Antje Wichels

Kommunikation & Medien:
Roland Koch

Kooperationspartner:
Gemeinde Helgoland
Verein Jordsand
Bluehouse Verein Helgoland

 

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Architektur:
PASD Architekten

Ausstellungsplanung:
Studio klv

Finanzierung:
BMBF, AWI, Gemeinde Helgoland, Land Schleswig-Holstein